Heute, am 10.08.2015, fand das erste Treffen mit den Flüchtlingen statt.
Zwölf junge Männer aus sieben Nationen fanden sich im Gemeindezentrum ein, in dem eigentlich der Deutschkurs stattfinden sollte. Dieses freiwillige Zusatzangebot wird – wie auch unsere Aktion – von ehrenamtlichen Helfern des Bürger-Engagement Bad Lippspringe durchgeführt.
Doch diesmal stellten wir unser Projekt mit dem Slogan „Tausche Bulette gegen Bulgur“ vor.
„Warum macht Ihr das?“, wurden wir gefragt. Wir erklärten, das übergeordnete Ziel der „besseren Integration“, dem gegenseitigen „Abbau von Ängsten und Vorbehalten“ – aber ich weiß nicht, ob letztendlich das „gemeinsame Essen und das Kochen vorab“ das überzeugende Argument für „gegenseitiges Verständnis“ war. Das scheint wohl in allen Kulturen gleich zu sein. Jedenfalls war damit das Eis gebrochen und alle wollten mitmachen.
Wir stellten die Idee vor, dass die Flüchtlinge uns was geben können – wie Rezepte und Einblicke in ihre Kultur. Umgekehrt genauso, wir bringen ihnen ein wenig deutsche Küche und Kultur nahe und nach dem gemeinsamen Kochen kann sich beim Essen weiter ausgetauscht und nett unterhalten werden. Praktisch eine echte ‚Win/Win-Situation‘. Der Vorschlag traf auf Begeisterung in der Runde und alle waren mit Spaß dabei.
Im zweiten Teil ging es dann nochmal zurück zur „Deutschstunde“. Diesmal aber mit dem Ziel, die deutschen Vokabeln im Küchen- und Kochumfeld. Von „Soßenkelle“ über „Schneebesen“ enthielt das Arbeitspapier allerlei Bilder, die eifrig den Wörtern im unteren Teil zugeordnet wurden. Am meisten Spaß hatten die Teilnehmer bei der Herausforderung eines „Apfelkernausstechers“. Ich frage mich gerade wie das Teil wohl auf Arabisch heißt oder ob es in z.B. Nigeria überhaupt bekannt ist;-) – und ich nehme mir vor, das beim nächsten Treffen mal zu klären.
So hatte Frau Wieboldt viele Haushaltsgegenstände aus der eigenen Küche mitgebracht, mit denen das Ganze gut veranschaulicht werden konnte und bei fehlenden Gegenständen wie beim Eierschneider, wurde halt mit Händen und Füßen erklärt.
Zum Abschluss wurde noch eine abgewandelte Form von ‚Ich packe meinen Koffer‘ gespielt, diesmal ‚Ich koche und dafür ich brauche…‘, was auch allen großen Spaß bereitete.
Als Hausaufgabe galt es, nach Rezepten aus der Heimatregion zu suchen und einer der Teilnehmer erklärte sich bereit, die Ergebnisse dann einzusammeln. Ich bin mal gespannt ob etwas kommt – und was sie alles unternommen haben, um die Rezeptidee dann mit Inhalten zu füllen…
Für das erste Treffen war das schön gelungen!
Die Idee ist wirklich klasse. Ich hoffe und wünsche das es so gelingt eine erste Brücke zuschlagen und ein Zeichen zu setzen.
Gemeinsame Aktionen und erst recht gemeinsames Kochen sind sicher ein guter Start zum Kennenlernen und gegenseitigem Verstehen.
An neuen und ungewöhnlichen Rezepten habe ich immer Interesse und könnte auch eine Vielzahl besteuern.
Diesem tollen Projekt wünsche ich viel Erfolg und hoffe, dass es es sich zum Vorbild für andere Kommunen entwickelt.
Ich freue mich auf den ersten Koch- und Klönabend.