Tausche Bulette gegen Bulgur – Zeig mir Dein Lieblingsrezept, ich geb Dir meins
Zusammen Kochen, gemeinsam Essen – Austausch mit Flüchtlingen
Das Zentrum für ehrenamtliches Bürgerengagement in Bad Lippspringe betreibt dieses Projekt für eine bessere Integration der Kriegsflüchtlinge in der Region.
Wir wollen die Kriegsflüchtlinge willkommen heißen und pro-aktiv Vorbehalte und Ängste auf beiden Seiten abbauen.
„Tausche Bulette gegen Bulgur“ hat zu einem gemeinsamen Kochen und Essen mit Flüchtlingen eingeladen. Das verbindet und schafft die Basis für gegenseitiges Verständnis. Und es gibt uns die Chance, dass aus Fremden Freunde werden.
Das Konzept hinter dieser Idee basiert auf einem Austausch von Rezepten „Zeig mir Dein Lieblingsrezept, ich geb Dir meins.“ Also ein (Aus-)Tausch auf Augenhöhe. Damit hat jeder die Chance sich gleichberechtigt einzubringen. Auf der Flucht konnten sie nicht viel mitnehmen, das sie hier einbringen könnten. Aber die Rezepte, die oft über Generationen überliefert wurden, die sind im Kopf – und das ist das Tauschobjekt. Das Konzept unterstreicht gegenseitige Achtung und die ist die Basis unseres Verständnisses von Gastfreundschaft.
So kommen wir in den spannenden Genuss fremder Köstlichkeiten. Im Gegenzug können wir den Fremden unsere Esskultur mit regionalen Gerichten vermitteln. In allen Kulturen verbindet das gemeinsame Essen einander. So bauen wir Vorbehalte und Berührungsängste ab. Gleichzeitig hilft es den Flüchtlingen unser Land und seine Menschen besser kennenzulernen.
Für diejenigen, die nicht dabei sein können, berichten wir über unsere Treffen im Buletten.Bulgur.Blog. So können wir unsere Mitbürger in Bad Lippspringe und darüber hinaus mit dieser Idee erreichen. Rezepte und Fotos vom gemeinsamen Kochen und Essen sollen „Geschmack auf mehr“ machen, zur Nachahmung anregen und einen Austausch mit Gleichgesinnten fördern.
——————————– Projektphase 2.0 ———————–
September 2016
Wir blicken auf sehr erfolgreiche mehr als 12 Monate zurück. Durch die zahlreichen Treffen und das gemeinsame Kochen sind viele Freundschaften entstanden. In so manchen Einladungen haben uns die neuen Mitbürger zu sich in die erste eigene Wohnung zum Essen und Feiern eingeladen. Wenn dies noch nicht möglich war, haben Sie die Gerichte aus der Heimat für uns zubereitet und uns gebracht. Wir haben dabei gerne die Freude über die ersten erfolgreichen Schritte in das neue Leben geteilt. Besonders haben wir die Gastfreundschaft genossen, die uns dabei entgegengebracht wurde. Ständig lernen wir durch den Kontakt mit ihnen auch neue Freunde kennen und schauen zu, wo und wie wir bei der Integration helfen können.
Bei unserer Arbeit haben wir sehr viel Unterstützung erfahren! Viele Mitbürger aus unserer Stadt haben uns aktiv bei den gemeinsamen Abenden unterstützt. Oft kamen neue Helfer hinzu, die von dem Projekt erfahren haben und ihre Hilfe anboten. Immer wieder wurden wir auf der Straße von Mitbürgern angesprochen. Dann haben wir gerne das Projekt und unsere Ziele erläutert und immer wieder positive Resonanz bekommen. Einige Firmen aus der Region haben uns mit einem finanziellen Beitrag geholfen, das Projekt zu stemmen. Über die Anerkennung durch Auszeichnungen des Projektes haben wir uns gefreut und sehen wir uns in unserer Initiative bestärkt und gefördert. (s. „Über uns“)
Mittlerweile ist das Projekt in die Phase 2.0 gekommen.
Während die Kochtreffen praktisch dem Kennenlernen dienten, geht es jetzt in dieser Phase um die Integration in das Arbeitsleben. Dabei helfen wir Praktika, Ausbildungsplätze und eine erste Arbeitsstelle zu vermitteln.
Das mag sich nach einer Herkulesaufgabe anhören – unsere ersten Erfahrungen haben aber gezeigt: Es ist gar nicht so schwer, wie gedacht!
Oft hat ein Telefonat oder ein Gespräch schon ausgereicht, einen Kontakt herzustellen und solch „ein kleiner Anschubser“ konnte viel bewegen. Dies sind zugegeben jeweils Einzelmaßnahmen aber dafür sind sie sehr effektiv! Wir erfahren dabei viel Unterstützung aus der Wirtschaft. Aber auch in den Behörden treffen wir immer wieder auf starke Helfer, die uns bei unseren Zielen massiv mit geeigneten Vorschläge und Taten unterstützen.
Erfolg ist immer ein Teamspiel.
Auch über diese Erfolge werden wir in unserem Blog berichten und möchten anderen damit Mut machen, auch diesen Weg zu gehen. Wenn jeder ein paar neuen Mitbürgern auf diese Weise hilft „in Arbeit zu kommen“, können wir es schneller schaffen.
Und berichtet uns davon, dann setzen wir es gerne mit in den Blog.
Anpacken – Umsetzen – Erfolg genießen. Es funktioniert! Und fühlt sich echt gut an…
Wir freuen uns über Eure Kommentare – sofern sie sich auf die Ideen und Ziele dieser Seite beziehen.
Wir sind uns bewusst, dass oft die aktuelle politische Lage in den Regionen aus denen die Flüchtlinge kommen, zu den Beweggründen ihrer Flucht zählt. Dennoch will unser Ansatz und der Themenbereich dieses Blogs politische Kommentare aussparen und wird sie nicht veröffentlichen.
Es gebietet die Höflichkeit und Gastfreundschaft, andere Religionen zu respektieren, daher verweisen wir religiös motivierte Kommentare auf andere Foren.
Selbstverständlich finden polemische und fremdenfeindliche Inhalte hier keinen Platz.